Ein Blick in den Wohnwagen von Sabine und Nils

TV-Sendungen, in denen Menschen Einblick in ihr Heim gewähren, sind sehr beliebt. Ob es nun um Wohnungen geht, die dringend renoviert werden müssen, um die Herausforderung, mit wenig Geld schöner zu wohnen, oder um Super-Heimwerker, die Hobby-Bastlern helfen: Wir schauen gerne in die Wohnungen von anderen Leuten. Aber wie sieht es mit Wohnwagen aus? Fragen Sie sich auch manchmal, wie andere Urlauber ihren Wohnwagen eingerichtet haben? Wir schon! Darum werfen wir regelmäßig einen Blick in einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil: Heute in den Wohnwagen von Sabine und Nils.

Eigentümer des Wohnwagens Sabine und Nils (beide 62)
Camper seit Kindertagen
Wohnwagentyp Avento Royal 420 TD Luxe
Baujahr 1993
Blick in den Wohnwagen von Sabine und Nils

Erzählen Sie uns etwas über sich.

"Wir heissen Sabine und Nils, sind beide 62 Jahre und wohnen in Kiel."

Seit wann gehen Sie schon campen?

"Bereits als Kinder verbrachten wir viele schöne Ferientage auf dem Camping-Platz: Sabine in Westerdeichstrich; Nils auf der Ostseeinsel Fehmarn. Nach der Hochzeit begleitete uns ein alter Wilk, was mit drei kleinen Kindern und kurzen Besuchen an Nord- und Ostsee eine Zeit lang gut ging. Aber für fünf Personen war er schnell zu klein; wir trennten uns also von ihm. Für lange Jahre wurden Ferienwohnungen und Hotels angefahren. Als die Kinder aus dem Haus waren, wurde unser Wunsch, noch einfacher und vor allem ganz spontan verreisen zu können, immer größer."

Wo haben Sie Ihren Wohnwagen gefunden?

"Durch Zufall entdeckten wir 2015 den kleinen Avento von privat, der das Budget von 3.000€ nicht sprengte und den Vorteil einer eigenen Toilette sowie von zwei verschieden großen Sitzecken bietet. So haben wir die eine in ein Bett umgebaut, während man in der anderen gemütlich sitzen kann.

Direkt auf Reisen gehen konnte man dennoch nicht: Von innen und außen war der Avento einfach nur hässlich. Außen prangten Bibelsprüche über dem Heckfenster, die Radkästen und Fronthaube waren dunkelbraun gestrichen. Innen waren Spiegelkacheln auf mehreren Schranktüren angebracht, es gab haufenweise Bohrlöcher, Klebehaken, einen löchrigen Teppichfußboden, grau karierte Polster und rosa Gardinen."

Wie kamen Sie auf die Idee, den Wohnwagen zu pimpen?

"Alle Textilien rochen fürchterlich. Wohlfühlatmosphäre? Gab es leider nicht."

Blick in den Wohnwagen von Sabine und Nils

Erzählen Sie uns von dem Umbau.

"Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ sollte der Wohnwagen zumindest außen wieder in seinen Original-Zustand gebracht werden. Sabine entfernte in mühsamer Handarbeit die Bibelsprüche tagelang mit einem Föhn und schliff die dunkelbraune Farbe ab. (Hier kam zur Freude der Originalton zum Vorschein.)

Innen wurden alle Holzleisten an Tischen und Schränken abgeschliffen, sauber abgeklebt und neu lackiert. Die Spiegelkacheln wurden entfernt und Löcher der Innenwände mit praktischen Edelstahlhaken verdeckt. Saubere Polster und Gardinen waren dringend nötig: Robust, pflegeleicht, farbig und gemütlich sollte es sein. Der Polsterstoff brachte nicht nur den nötigen Pepp, sondern vereinte alle Anforderungen. So wurde das kräftige Lila die Ausgangsfarbe für Gardinen und weitere Details. Der kaputte Fußboden wurde herausgerissen und durch schicke PVC-Paneele ersetzt.

Um eine Rangierhilfe und ein Narkosewarngerät zu installieren, erhielt der Avento eine Batterie inklusive Ladegerät und Voltanzeige, Antischlingerkupplung, Bugrad, Heizungsbrenner und Tischbeine wurden neu installiert. Insgesamt dauerte der Umbau etwa zwei Monate, bereits im März 2016 wurde in der Eckernförder Bucht bei Schnee „angecampt“, es war herrlich."

Worauf sind Sie besonders stolz?

"Alle 11 Polster – acht große Schlaf-/Sitz- und drei Armlehnenpolster – hat Sabine ohne fremde Hilfe neu bezogen. Damit diese zukünftig auch gewaschen werden können, erhielten die Polster praktische Reißverschlüsse. Darauf sind wir besonders stolz!"

Blick in den Wohnwagen von Sabine und Nils

Hat Ihr Wohnwagen einen Spitznamen?

"Ja, der Wohnwagen wird nicht zuletzt aufgrund seiner Polster- und Gardinenfarben liebevoll das „Barbie-Haus“ genannt. Obwohl er klein ist, ist „alles drin“, um sich wohl zu fühlen. Und nicht nur das, technisch ist er auf dem neuesten Stand."

Bekommen Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnmobil unterwegs sind?

"Zwischen all den Fendts, Hobbys usw. ist der 93er Avento eine kleine Rarität auf deutschen Campingplätzen. Weder von außen noch von innen wirkt er alt oder abgenutzt, weil die Qualität der verbauten Materialien stimmt. Wo z. B. in einem neueren Wohnwagen Plastik verwendet wurde, hat der Avento noch Edelstahl oder Holz. So ist im Laufe der Zeit kaum etwas kaputt gegangen, alle Rollos, Fliegengitter, Lampen sind u.a. im Originalzustand, Herd und Kühlschrank funktionieren einwandfrei und die graue Farbe der Schranktüren ist gerade wieder „in“. Wir haben schon viele Komplimente erhalten."

Haben Sie noch weitere Umbaupläne für den Wohnwagen?

"Die Innenseite der Eingangstür sieht leider gar nicht schön aus, hier trauen wir uns nicht so recht zu streichen. Die braunen Plastikgriffe der Schränke sollen gern gegen neue „Snap on/Snap of“-Knäufe ausgetauscht werden. Dies gestaltet sich jedoch recht schwierig, da jeder Schrank zwei Bohrlöcher hat, die es zu verdecken gilt.

Blick in den Wohnwagen von Sabine und Nils

Was ist Ihr Lieblingsreiseziel?

"Wir fahren gern an die Eckernförder Bucht und haben dort auch schon für eine Nacht angekoppelt gestanden."

Möchten Sie uns noch etwas über Ihren Wohnwagen erzählen?

"Der Avento ist der ideale Reisewagen, lässt sich hervorragend ziehen und seine Zuladung von fast 400 kg ist unschlagbar. Dank der Batterie könnte man sogar ein bis zwei Nächte autark stehen."

Haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil auch umgebaut, bemalt oder möchten eine andere besondere Geschichte über Ihren Wohnwagen, Ihr Wohnmobil oder Zelt mit uns teilen? Schicken Sie uns dann eine Mail an [email protected] und vielleicht kommt auch Ihre Geschichte auf unsere Webseite.


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