TV-Sendungen, in denen Menschen Einblick in ihr Heim gewähren, sind sehr beliebt. Ob es nun um Wohnungen geht, die dringend renoviert werden müssen, um die Herausforderung mit wenig Geld schöner zu wohnen oder um Super-Heimwerker die Hobby-Bastlern helfen: Wir schauen gerne in die Wohnung von anderen Leuten. Aber wie sieht es mit Wohnwagen aus? Fragen Sie sich auch manchmal wie andere Urlauber ihren Wohnwagen eingerichtet haben? Wir schon! Darum werfen wir regelmäßig einen Blick in einen Wohnwagen.
Besitzer des Wohnwagens: |
Ed und Joran |
Alter: | 49 und 15 |
Camper seit: | 1970 |
Wohnwagenmodell: | Hobby 320 1976 |
Erzählen Sie hier bitte etwas über sich selbst und eventuell Partner/Kinder.
Schon als kleiner Junge habe ich in einem Wohnmobil am Schildmeer in Groningen gezeltet. Später fuhren wir mit einem Walker-Faltcaravan, dann einen Adria-Wohnwagen, und schließlich gingen wir zurück zu einem Wohnmobil. Aufgrund meiner Anstellung in einem Hotel arbeitet ich einige Jahre in Österreich, da haben wir wenig gezeltet. Aber nach Jorans Geburt ging ich wieder Campen. Sie wissen ja - alte Liebe nicht rostet!
Jorans erstes Campingerlebnis war kurz nach seiner Geburt in einem Bungalowzelt, das kurz nach den Ferien wegen einer Scheidung verkauft wurde.
Erzählen Sie etwas über den Ankauf dieses Wohnwagens.
Im Jahr 2010 kaufte ich ein kleines Kuppelzelt, um zu sehen, ob wir es schön finden zusammen campen zu gehen. Es hat uns gut gefallen. Deshalb habe ich mir nach den Ferien einen Knaus 325 Comfort gekauft. Ein kleineren Wohnwagen für wenig Geld. Weil er gestohlen wurde, konnten wir leider nur kurze Zeit von diesem Wohnwagen genießen. Auf der Suche nach etwas anderem bin ich auf einen MKP Grand V aus 78 gestoßen. Wir haben uns in den Wohnwagen verliebt. Das einzige Problem war, dass er eine Wohnwagen im Rohbau war. Aber das sollte unsere Vorfreude nicht verringern!
Trotzdem habe ich den Arbeits- und Zeitaufwand, der erforderlich ist, um einen Rohbau Wohnwagen in einen Wohnwagen zu verwandeln, etwas unterschätzt. Die Zeit war knapp, denn der Campingurlaub war bereits gebucht.
Ich habe mich schnell auf die Suche nach etwas anderem gemacht und kaufte dann einen Faltcaravan. Nach zwei Jahren habe ich beschlossen, den Anhänger wegzustellen und nach einem Wohnwagen Ausschau zu halten. Die MKP war im Hinblick auf die Kosten und die damit verbundenen Arbeiten explodiert. Zum Glück konnte ich unseren aktuellen Caravan für wenig Geld kaufen.
Ich habe unseren aktuellen Wohnwagen, einen Hobby 320 von 1978, auf Marktplaats gesehen. Nach ausgiebigem Mailkontakt haben wir den Wohnwagen besichtigt. Es gab einiges was an dem Wohnwagen repariert werden musste: Das RÜcklichter funktionierten nicht mehr, die Deichsel war beschädigt und es gab noch mehr Dinge, an denen gearbeitet werden musste. Auf den ersten Blick sah es eher nach einem Spielhaus als nach einem Wohnwagen aus, aber durch den guten Preis, zwei rechten Händen und viel Freizeit sah ich es als schönes Projekt. Der Gedanke dass wir nach der Renovierung unsere Freiheit und Ruhe wieder genießen können, ohne den Aufwand eines Faltcaravans zu haben, hat sich mit Sicherheit gelohnt.
Wie ist die Idee, den Wohnwagen zu pimpen, entstanden?
Obwohl ich mit dem Wohnwagen sehr zufrieden war, wollte ich noch ein paar Sachen anpassen. Das erste, was ich an dem Wohnwagen nicht mochte waren die braunen Streifen, die bei einem Hobby in jenen Jahren einfach dazu gehörten. Außerdem wollte ich etwas erschaffen, das niemand anderes hat. Nachdem ich im Internet gesucht hatte, landete ich auf einer amerikanischen Website. Dort fand ich einen Wohnwagen mit den Shasta-Bergen an der Seite, einem schönen Z-Profil an den Seiten und einer V-Form an Kopf und Hinten. Das hat mich sofort angesprochen. Auch, weil man auf den niederländischen Straßen sowas nicht so oft sieht. Nur die Farbe auswählen und ich konnte anfangen. Ich habe mich für Schwarz entschieden, weil es hinter jede Wagenfarbe passt.
Wie ist die Umbauphase verlaufen?
Ich begann die Außenseite des Wohnwagens zu entfetten. Dann habe ich die Form der Shasta Mountains auf den Wohnwagen geklebt und ihn dann mit einer schwarzen Metallfarbe besprüht. Ich brachte einen Streifen mit Aluminiumband an und die niederländischen Shasta-Berge waren geboren. Joran wollte dann noch die amerikanische Flagge auf den Wohnwagen haben. Zusammen haben wir beschlossen, dass der ganze Wohnwagen einen amerikanischen Look bekommen sollte, aber nicht den normalen Bistro- / Diner-Look. Der Wohnwagen sollte wirklich typisch amerikanisch sein. Jedes Mal, wenn wir beim Wohnwagen waren haben wir etwas angepasst: einen anderen Boden, neue Tapeten und eine gute Deichsel.
Was wurde in Ihrem Wohnwagen alles renoviert?
Nachdem der Wohnwagen von außen ein neues Gesicht bekommen hatte, kümmerten wir uns nach und nach um die Innengestaltung. Wir gaben dem sterilen Weiß eine Farbe, ersetzten die lose Gasplatte und das Spülbecken und bauten im Wohnwagen ein Radio mit alten Boxen und Deformer vom MKP ein. Wir haben den Schränken einen Anstrich gegeben und dann glitzerndes Haarspray drüber gesprüht.
Wir haben die Arbeitsplatte aus einer Holzplatte vom Deckel des alten Faltcaravan gemacht. Wir haben diese Platte mit einer Mischung aus weißer und schwarzer Metallfarbe bemalt, um einen Marmoreffekt zu bekommen. Wir haben die Rückwand mit einer Tischdecke aufgepimpt, dieses Muster ist auch auf dem Tisch wieder zu findet. Die Wände wurden mit Tapeten versehe. Diese wurden inzwischen durch amerikanisch getönte Tapeten ersetzt.
Nachdem ich die alten Rückleuchten mit LED-Leuchten ausgetauscht hatte, waren diese leider auch defekt, so dass ich sie erneut austauschen musste. Ich bohrte Löcher in den Wohnwagen, um neue, runde LEDs in den Wohnwagen einzubauen. Ich habe auch die Seitenreflektoren mit bernsteinfarbene LED-Beleuchtung ausgetauscht, damit wir auch im Dunkeln seitlich besser sichtbar sind. Um den Wohnwagen ist ein Reflexstreifen angebracht. Der Wohnwagen wurde mit amerikanischen Accessoires dekoriert und hieß 't Lutje Hoeske, was man in Groningen für das kleine Haus sagt und was ein indirekter Bezug auf die “ Little House On The Prairie” Serie ist.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Worauf sind wir besonders stolz? Das ist ziemlich viel! Vor allem aber, dass wir nach vielen Rückschlägen wieder einen Wohnwagen haben, den wir gemeinsam zu einem vollwertigen Wohnwagen umgebaut haben. Darüber hinaus sind wir stolz auf die Aufmerksamkeit, die der Wohnwagen erhält. Wir wurden auf der Messe in Utrecht angesprochen, Omroep Brabant hat nach unserer Teilnahme am Pimp Festival ein Stück über unseren Wohnwagen geschrieben und Caravanity hat unsere Wohnwagen in einen Blog über amerikanische Wohnwagen beschrieben. Und wir sind natürlich sehr stolz darauf, dass wir etwas unseren Wohnwagen in diesem Blog schreiben dürfen!
Erhalten Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnwagen unterwegs sind?
Wenn Sie mit keinem durchschnittlichen Wohnwagen fahren, werden Sie mit Sicherheit viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Leute sind neugierig, wie es von innen aussieht und wie wir es umgebaut haben. Man finden den Wohnwagen sehr cool. Vom Inneren des Wohnwagens erwarten die meisten ein durchschnittliches amerikanisches Diner mit Blockboden. Sie sind oft überrascht, dass unser Wohnwagen ein völlig anderes amerikanisches Aussehen hat. Von den amerikanisch getönten Caravans sticht er immer noch durch Originalität hervor.
Neben den Komplimenten für unserem Wohnwagen gibt es auch viele positive Reaktionen auf den von mir maßstabsgetreu nachgebaute Wohnhundewagen für Joy, unseren Hund.
Was sind Ihre Pläne für die nahe Zukunft mit diesem Fahrzeug?
Aufgrund von körperlichen Beschwerden zelten wir immer in den Niederlanden. Die Niederlande haben meiner Meinung nach auch viel zu bieten und es gibt immer etwas zu entdecken. Jedes Jahr beginnt unsere Campingsaison mit dem Pimp Festival im Mai und wir schließen die Saison im September mit dem Afterpimp Festival ab. Zwischendurch hoffen wir, ein Wochenende oder eine Woche außerhalb der Sommerferien unterwegs sein zu können. Wir sind stolz auf unseren schönen Wohnwagen und nehmen ihn gerne mit auf die Reise!
Haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil auch umgebaut, bemalt oder möchten eine andere besondere Geschichte über Ihren Wohnwagen, Ihr Wohnmobil oder Zelt mit uns teilen? Schicken Sie uns dann eine Mail an [email protected] und vielleicht kommt Ihre Geschichte dann auf unsere Webseite.
Haben Sie auch eine besondere Urlaubsgeschichte oder haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil umgebaut oder verschönert? Schicken Sie eine E-Mail an: [email protected], und vielleicht erscheint auch Ihre Geschichte auf unserem Blog!