Wir teilen gerne unsere Campinggeschichten mit der ganzen Welt. Und wie schön ist es, sich von den Campinggeschichten anderer inspirieren zu lassen? In diesem Blog erzählen Aart und Eva, wie sie ihre Jobs gekündigt haben, um Vollzeit mit ihrem Wohnmobil zu reisen.
Camper: | Aart (39) & Eva (33) |
Camper seit: | 2021 |
Campingmittel: | Campervan |
Baujahr: | 2018 |
Mit wem haben wir das Vergnügen?
Wir heißen Aart und Eva und wohnen in der niederländischen Stadt Gorinchem, am Rande der Küstenprovinz Zuid-Holland. Aart ist Niederländer und Eva ist ursprünglich aus Ungarn. Im Laufe der Jahre hatten wir eigentlich alles, was zum normalen Leben gehört. Wir sind verheiratet, und unser Leben war so gut wie komplett. Trotzdem bemerkten wir nach einer Weile, dass unser Lebensstil uns nicht mehr glücklich machte. Das eintönige Leben, die viele Arbeit, um alles bezahlen zu können, und ab und zu einen Urlaub, um dem Alltag zu entfliehen und durchzuatmen, das war nichts für uns. Es führte dazu, dass wir beide am Rande eines Burnouts standen.
Während der Corona-Pandemie wurde auch unser Leben stark eingeschränkt, wobei unser Verlangen nach Freiheit nur noch größer wurde, und uns wurde klar, dass das Leben zu kurz ist, um sich nicht an die erste Stelle zu setzen und nicht das zu tun, was uns glücklich macht. Wir träumten immer von einem freien Leben voller Abenteuer, und die Idee, in einem Wohnmobil zu reisen, erschien uns fantastisch und bot unzählige Möglichkeiten, obwohl wir tatsächlich zuvor nie in einem Wohnmobil übernachtet hatten.
2021 haben wir dann beschlossen, unser Leben komplett auf den Kopf zu stellen. Wir haben uns der riesigen Herausforderung gestellt, unser Haus zum Verkauf anzubieten, all unseren Besitz loszuwerden und unsere Jobs zu kündigen, mit dem Ziel, unsere Träume von einem freien Leben auf Reisen zu verwirklichen. Seitdem sind wir als Nomaden on the road und reisen durch Europa, auf der Suche nach schönen, interessanten Orten. Inzwischen hat Aart einen festen Online-Job. Wir haben im Winter 22/23 gemeinsam ein Catered Chalet betrieben, und wir planen, mehr Saisonarbeit zu machen. Ich (Eva) habe keinen festen Online-Job, aber ich inspiriere gerne Camper zu verantwortungsbewusstem Campen. Und ich helfe Menschen dabei, ihre eigene Freiheit zu schaffen, indem ich auf unserer Website unterhaltsame und wertvolle Inhalte schreibe. Wir lieben lange Spaziergänge, die Natur und gutes Essen. Das Leben in einem Campervan gibt uns die Freiheit, die wir gesucht haben. Reisen war immer unsere Leidenschaft, und während des Reisens haben wir uns in das selbstversorgende Leben und das (Wild-)Camping verliebt.
Wie verlief die Anschaffung Ihres Campingfahrzeugs?
Bevor wir uns auf den Weg machten, um uns Wohnmobile anzusehen, erstellten wir eine klare Liste mit unseren wichtigsten Anforderungen. Nachdem wir das ganze Land auf der Suche nach einem geeigneten Campingfahrzeug durchquert hatten, fanden wir im Nachbarort Herwijnen einen zum Wohnmobil umgebauten Citroën Jumper Lieferwagen der Marke Clever Vans. Die Firma Clever Vans hat ihren Sitz in Ungarn, daher ist unser Wohnmobil, genauso wie ich (Eva), ungarisch. :) Das Fahrzeug wurde 2018 gebaut, und wir sind die zweiten Besitzer. Da der vorherige Besitzer es kaum benutzt hatte, war es also praktisch neu, als wir es kauften. Es hat allen Komfort, den man braucht, wie Toilette, Warmwasser, Dusche und ein separater Trinkwasserhahn mit dazugehöriger Aufbereitungsanlage in einer voll ausgestatteten Küche - einschließlich 2-flammiger Gaskochplatte. Wir haben das Wohnmobil nicht weiter aufgerüstet. Natürlich haben wir einige Dekorationen und zusätzliche Beleuchtung hinzugefügt, aber die Originalmöbel gefallen uns immer noch, und wir sind damit zufrieden.
Haben Sie das Wohnmobil noch umgebaut oder verändert?
Bei einem selbstgebauten Wohnmobil weiß man natürlich genau, wo genau sich alles befindet. Da wir aber ein Serienmobil gekauft haben, muss man immer ein wenig recherchieren, wenn man was ändern möchte. Wo sich zum Beispiel die Kabel genau befinden und wie man sie am besten erreicht, wenn nötig. So hatten wir eine kleine Undichtigkeit in der Küche, die sich nach einigem Suchen beim Kondensatablaufrohr des Kühlschranks befand, das nicht richtig befestigt war. Dann mussten wir noch herausfinden, wie das repariert werden sollte. Für Aart, als gelernter Wartungsmonteur, war das kein Problem. Er liebt außerdem DIY, was den Umbau natürlich zu Gute kam und sehr vereinfachte. Er erledigt alle Reparaturen und Upgrades in unserem Van, und es läuft zwar nicht immer alles nach Plan, aber mit etwas Geduld und Lösungsorientiertheit wird immer alles gut.
Unser Ziel ist es, mit dem Van möglichst oft in freier Wildnis zu stehen. Dafür mussten wir einige kleine Änderungen vornehmen. Da es an Bord kein standardmäßiges 12-Volt-System gab (nur wenn wir am Netz angeschlossen waren), hat Aart drei zusätzliche USB-Anschlüsse eingebaut, damit wir kleine Geräte leichter aufladen können. Mit dem Wasseraufbereitungssystem sind wir sehr zufrieden. Anfangs sind wir ohne Wasserfilter oder Aufbereitungssystem losgezogen, aber es hat uns dann furchtbar gestört, aus all diesen Plastikflaschen trinken zu müssen. Nach einigen Monaten haben wir ein System eingebaut, damit wir sicher aus unserem Wassertank trinken können. Den Einbau haben wir vor Aarts Bruders Tür gemacht, mit Hilfe seines Bruders war der Einbau schnell erledigt.
Der digitale Wasserzähler war sehr ungenau. Daher haben wir für den Wassertank einen analogen Wasserzähler gebaut, der genauer anzeigt, wie groß unser Wasservorrat noch ist. Das hat so gut geklappt, dass Aart auch einen Artikel darüber auf unserer Website geschrieben hat, damit andere ihn nachbauen können. Im Laufe der Jahre haben wir dann noch unsere Chemietoilette gegen eine Komposttoilette ausgetauscht und unser Bleibatterie-System gegen ein Lithiumbatterie-System gewechselt. Wir sind super glücklich mit allen Änderungen, denn die bringen uns ein wenig Luxus, wenn wir länger an einem Ort abseits überfüllter Campingplätze frei stehen wollen. Dank des Lithiumbatterie-Systems können wir jetzt unter anderem auch einen Föhn und einen Airfryer nutzen.
Hat Ihr Wohnmobil einen Spitznamen?
Wir waren nicht sehr kreativ beim Ausdenken eines besonderen Namens für unseren Campervan, wir nennen ihn einfach Bussie.
Was macht Sie am meisten stolz?
Wir sind sehr stolz auf unseren Bussie, der uns mühelos zu den schönsten Orten bringt. Wir sind auch sehr stolz auf unseren Hund Dusty, der Autofahrten immer etwas zu aufregend fand, aber seitdem wir im Bussie wohnen, scheint er damit überhaupt kein Problem mehr zu haben. Ich bin stolz darauf, dass wir den Mut hatten, Schritte in Sachen eigenes Glück zu unternehmen, ohne uns von Menschen beeinflussen zu lassen, die nur Schwierigkeiten sahen. Natürlich gibt es unzählige Herausforderungen, wenn man in einem Campervan lebt, darum bin ich sehr stolz darauf, wie wir diese Herausforderungen bewältigen.
Erhalten Sie viele Kommentare zu Ihrem Camperleben?
Manche Menschen können sich nicht einmal vorstellen, wie das Leben in einem Wohnmobil sein kann, wahrscheinlich aufgrund alter Denkmuster. Die meisten Menschen reagieren jedoch sehr positiv und sind sofort neugierig darauf, wie wir die Schritte unternommen haben. Die am häufigsten gestellte Frage lautet: Was macht ihr beruflich?
Was sind Ihre Pläne für die nächste Zeit?
Wir überwintern 23/24 erstmals im Süden. Spanien gehört zu unseren Lieblingsländern, was Campervan-Reisen betrifft, und Portugal möchten wir unbedingt noch entdecken. Im nächsten Sommer (2024) werden wir etwas länger in den Niederlanden verweilen und danach wahrscheinlich in die Balkanländer reisen. Was wir aber unterwegs gelernt haben, ist, dass Pläne sich oft ändern, also machen wir eher Richtlinien als feste Pläne.
Haben Sie auch eine besondere Urlaubsgeschichte oder haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil umgebaut oder verschönert? Schicken Sie eine E-Mail an: [email protected], und vielleicht erscheint auch Ihre Geschichte auf unserem Blog!